Rückblick Veranstaltungen

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22.  Jun 2022

 

Buchvorstellung Hatto Zeidler im Eberbacher Museum

Am 22. Juni 2022 wird Hatto Zeidler um 18.00 Uhr im großen Saal des Museums sein neues Buch vorstellen:

 

„Die Tante kommt“. 

 

Der Autor, der in Eberbach aufwuchs und hier sein Abitur machte, ist vielen bekannt durch sein Buch „Das Kanuhaus“ (2017). Darin schilderte er in kurzen, spannenden Episoden das Leben seiner Familie, die 1945 aus dem Sudetenland geflüchtet war und im einfachen Klubhaus des Kanuvereins an der Straße nach Lindach ohne Strom und fließend Wasser für drei Jahre Unterschlupf fand.

Dr. Hatto Zeidler war später lange Dozent an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg und hat jahrelang mit seinen Studenten im Rahmen seiner Vorlesungen zum Material-Recycling legendäre Floßfahrten auf dem Neckar gemacht, die meist in Eberbach endeten: die Flöße waren zwar schwimmtauglich und steuerbar, aber aus Tetrapack-Tüten zusammengebaut, was den Vorschriften eines Wasserfahrzeuges natürlich nicht ganz entsprach. Im Skulpturenpark unterhalb der Stadthalle hat er ein Bronzedenkmal zur Erinnerung an den Beruf der in Eberbach sehr wichtigen „Steinhauer“ geschaffen.

 

In vorausgehenden Büchern erzählte Hatto Zeidler bereits Erlebnisse, ob als “Badener in Lappland“ (2016) oder als deutscher Dauer-Tourist in Rom, der Italien von ganz speziellen Seiten her sieht: „Post aus Rom“ (2020).

 

Sein neues Buch „Die Tante kommt“ versammelt 38 kurze Geschichten zwischen „dem Enzkreis und dem Polarkreis“, also aus der Heimat und der weiten Welt, die irgendwie zusammenhängen und in der skurrilen Sicht auf das Erlebte vom Humor und der satirischen Schärfe des Autors zu belustigenden Episoden werden. Im Staunen über die Wendung mancher Dinge folgt man der Erzählkunst des „Zeitzeugen“ mit Heiterkeit oder sogar  Schadenfreude, und nimmt dabei einige Weisheiten aus diesen Geschichten mit, die das wirkliche Leben geschrieben hat.

 

Nach der Vorstellung des Buches durch Hatto Zeidler gibt es die Gelegenheit, sich ein erworbenes Exemplar signieren zu lassen.

 

Text: Museum Eberbach



07.  Jul 2015

 

Die "Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart im Eberbacher Museum

Am Sonntag, dem 7. Juli 2015, um 18.00 Uhr, findet – nach längerer Pause – wieder eine Musikveranstaltung im Alten Ratssaal des Museums der Stadt Eberbach am Alten Markt statt. Eine Heidelberger Studentengruppe wird unter der Gesamtleitung von Hans-Josef Overmann und am Klavier begleitet von Katharina Vollhardt-Dyck und Thomas Adelberger, eine konzertante Aufführung der Oper „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart, zu Gehör bringen. Die Moderation übernimmt Ingemarie Samuelis-Hiller. Die Rollen der Solisten sind wieder mehrfach besetzt. Es hat einen erstaunlichen Effekt, wenn dann die Stücke auch von mehreren Sängern gleichzeitig gesungen. werden. Bei den Sängern handelt es sich um Studenten der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Mitglieder der Vocalconsorts PRO MUSICA und PRO ARTE, Mitglieder der Liedertafel Leimen sowie des SAP-Chors. Nach demselben Konzept hat Hans-Josef-Overmann bereits mehrere Opern von Mozart und Gluck - immer mit großem Erfolg beim Publikum - aufgeführt, zuletzt vor zwei Jahren Mozarts Hochzeit des Figaro. Das Konzert findet wortwörtlich "im Rahmen" der noch um einen Monat verlängerten Sonderausstellung von Scherenschnitten und illustrierten Bücher der Eberbacher Künstlerin Ingrid Dietz-Zeidler statt.

Die Zauberflöte aus dem Jahr 1791 ist Mozarts wohl berühmteste Oper. Mehrere ihrer Arien sind allgemein bekannt und geradezu Ohrwürmer. Eigentlich handelt es sich um eines der damals in Wien beliebten Fantasie-Singspiele, die er zu einem Libretto des Chefs der Wiener Volksbühne Emanuel Schikander komponierte. Die Handlung der Geschichte hat mehrere Ebenen. Im Vordergrund stehen die Liebesgeschichten von Papageno und Papagena sowie von Prinz Tamino und Prinzessin Pamina, daneben spielt sich die Einweihung in Mysterien durch Tugend-Prüfungen ab, und zwar auf dem Hintergrund der Auseinandersetzung zwischen Pamina Mutter, der Königin der Nacht, und dem ägyptischen Oberpriester, dem Fürsten Sarastro. Die Deutung ihrer Intentionen und Charaktere wechselt für den Zuhörer mehrfach im Laufe des Stückes zwischen "gut" und "böse", was mit zur Spannung beiträgt. Neben Märchenmotiven sind hier Vorstellungen von der Weisheit des Alten Ägypten verarbeitet, wie sie damals in Kreisen der Freimaurer üblich waren. Denn zu diesen gehörten auch die Autoren der Zauberflöte. Manches bleibt für den heutigen Zuhörer recht rätselhaft, aber es waren offenbar auch schon ursprünglich mehrere Deutungsebenen intendiert, je nach dem Grad der "Einweihung" des Zuhörers in die freimaurerischen Mysterien. Aber auch ohne diese genoss man die Oper wegen ihres verwickelten fantasievollen Plots, der abwechslungsreichen Aktionen auf der Bühne und vor allem wegen Mozarts mitreissender Musik damals ganz offensichtlich, wie ihr großer Erfolg beweist. Den wünschen wir auch der Eberbacher Aufführung. Dazu ist der Eintritt übrigens frei, Spenden sind allerdings durchaus erbeten.

Das Plakat nimmt das Motiv des berühmten Bühnenbildes der Sternenhalle der Königin der Nacht auf, das Karl Friedrich Schinkel 1816 für die Berliner Aufführung der Zauberflöte schuf. Ihr Sternenhimmel führt vor Augen, wie die Sterne sich in ihrer stereotypen Anordnung in bedrohlicher Weise der Macht der Königin der Nacht beugen.

Hans-Josef Overmann
Hans-Josef Overmann